Die Ruhepause hat sich gelohnt: Nachdem er den vierten Tag der East African Safari Classic Rallye wegen einer Handgelenkstauchung auslassen musste, nahm Matthias Kahle heute wieder im Cockpit des Datsun 260Z des HS RallyeTeams Platz. Damit konnte Teamchef und Interims-Pilot Malcolm Destro, der am Sonntag spontan für Kahle als Fahrer eingesprungen war, wieder seiner eigentlichen Bestimmung nachgehen.
Im Cockpit ließ sich Kahle die Verletzung kein bisschen anmerken. Als 26. Auto gestartet, kämpften sich der siebenfache Deutsche Rallye-Meister und sein Copilot Dr. Thomas M. Schünemann Stück für Stück durch das Feld. Teils an gestrandeten Fahrzeugen vorbei, teils durch Überholmanöver auf der Strecke, die sich gerade auf den staubigen Pisten als äußerst schwierig erweisen – trotz des neu eingeführten "Screamers", der den vorherfahrenden Piloten auf den herannahenden Gegner aufmerksam machen soll.
"Eigentlich lief es heute richtig gut", berichtet Matthias Kahle. "Mein Handgelenk hat mir nur ab und zu beim Schalten Probleme gemacht, sonst habe ich die Stauchung kaum bemerkt. Wir waren anfangs auch sehr gut unterwegs, haben einige Autos überholt und hatten auf den flüssigen Rallyepisten unseren Spaß, wären da nur nicht die Reifenschäden gewesen."
Nachdem das HS RallyeTeam vier beinharte Rallye-Tage und fast 1.700 Kilometer ohne einen einzigen Reifenschaden überstanden hatte, ging dem "schwarzen Gold" heute gleich drei Mal die Luft aus. Der erste Plattfuß ereilte den Datsun 260Z von Kahle/Schünemann auf der 117 Kilometer langen Wertungsprüfung Nummer 14, zwei weitere folgten in WP 15. "Beim ersten Mal haben wir einen Stein getroffen, dem ich nicht mehr ausweichen konnte. Bei den anderen beiden habe ich damit gerechnet, dass die Reifen das aushalten würden, die Reifenschäden haben uns sehr überrascht", so Kahle.
Navigator Dr. Thomas M. Schünemann ergänzt: "Wir hatten heute echt das Pech an den Reifen kleben. Wir haben nicht mehr attackiert als vorher, aber vermutlich kann man eine Safari Rallye nicht ohne Reifenschaden beenden. Nach dem doppelten Plattfuß auf der letzten Prüfung haben wir das Tempo stark reduziert, weil wir nur zwei Ersatzreifen an Bord haben und keinen dritten riskieren wollten. Abgesehen davon lief es recht gut. Wir hätten heute ein paar Plätze gutmachen können, das hat leider nicht geklappt. Aber morgen haben wir die nächste Chance."
Im Gesamtklassement liegt der Datsun 260Z des HS RallyeTeams trotz der Reifenpannen unverändert auf dem 18. Rang – und das als zweitbester Datsun. Im Kampf um den Sieg gibt es weiterhin keine gravierenden Veränderungen. Stig Blomqvist fährt weiter seinem ersten Safari-Sieg entgegen. Dahinter lauern seine Porsche-Markenkollegen Richard Göransson und Grégoire de Mévius auf einen Fehler des schwedischen Routiniers.
Impressionen von der East African Safari Classic 2015.