Rallyeauto
26.06.2015 // RALLYE

HS RallyeTeam geht auf Safari

Ostafrika statt Südamerika, Steppe statt Wüste, Kilimandscharo statt Anden: Das HS RallyeTeam kehrt der Rallye Dakar nach sieben erfolgreichen Einsätzen den Rücken und stellt sich im November 2015 bei der East African Safari Classic Rally in Kenia und Tansania einer neuen Herausforderung. Für Navigator Dr. Thomas M. Schünemann ist es eine Reise in die eigene Vergangenheit.

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Vier Top-20-Ergebnisse, zwei Klassensiege im Buggy sowie ein zehnter Gesamtrang – auf diese Erfolgsgeschichte blickt das HS RallyeTeam bei der „Dakar“ zurück. In der Buggy- Klasse galt die Mannschaft um den siebenfachen deutschen Rallyemeister Matthias Kahle und seinen Navigator Dr. Thomas M. Schünemann über Jahre als das Maß der Dinge. Jetzt hat das Team dieses Kapitel geschlossen, um sich einer neuen Aufgabe zuzuwenden.

Neue Ära in der Teamgeschichte

Am 19. November 2015 werden Kahle und Schünemann in der kenianischen Küstenstadt Mombasa bei der East African Safari Classic Rally starten, einem fast 4.000 Kilometer langen Schotter- Marathon durch die Steppen Kenias und Tansanias. Die materialmordenden Pisten rund um den Kilimandscharo gelten in der Szene als absoluter Härtetest. Als wäre das nicht Herausforderung genug, dürfen an der "Safari" nur historische Fahrzeuge bis einschließlich Baujahr 1978 teilnehmen – Autos wie ein Ford Capri, ein VW Golf 1 oder ein Mercedes 450 SLC.

Neues Auto mit Historie

Das HS RallyeTeam setzt für den Schotter-Marathon auf den spektakulär schönen Datsun 260Z. Der japanische Sportwagen hat seine Qualität auf den afrikanischen Rumpelpfaden bereits mehrfach bewiesen. Die Z-Reihe von Datsun hat die "Safari" 1971 und 1973 gewonnen, als diese noch ein Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft war. 2003 und 2005 holte dieser Wagen bei der Klassik-Variante des Schotter-Marathons den Gesamtsieg.

Thomas M. Schünemann
"Die Geschichte hat gezeigt, dass der Datsun ein hervorragendes Auto für die afrikanischen Schotterpisten ist. Er bringt Speed und Zuverlässigkeit mit – beides braucht man für diesen Marathon"
Dr. Thomas M. Schünemann

HS RallyeTeam

Große Vorfreude im Team

Navigator Schünemann hat eine besondere Beziehung zur "Safari" und zum Fahrzeug: Seine erste Berührung mit dem Rallyesport fand im August 1969 in einem japanischen Kino statt. In Tokio sah er den Datsun-Werbefilm "5000 Kilometres to Glory", der das erfolgreiche Abschneiden der Marke bei der "Safari" dokumentierte und das weitere Leben des damals 18-Jährigen nachhaltig beeinflusste: "Dieser Film hat mich mit dem Rallyevirus infiziert. Der Gedanke, selbst im Renntempo über jene Pisten und durch jene Landschaften zu fahren, begleitet mich schon seit vielen Jahren. Dass es bald endlich so weit ist, kann ich selbst kaum glauben. Ich habe mich selten so sehr auf eine Rallye gefreut."

Matthias Kahle
"Die Pisten sind unglaublich hart und mit nichts vergleichbar, was man aus Europa kennt."
Matthias Kahle

HS RallyeTeam

Matthias Kahle ist ebenfalls Feuer und Flamme für das Abenteuer. Bereits im Dezember war er nach Kenia gereist, um sich die Strecken anzuschauen und den Datsun zu testen. "Die Pisten sind unglaublich hart und mit nichts vergleichbar, was man aus Europa kennt. Man muss jede Sekunde mit einer Bodenwelle oder einem Schlagloch rechnen, bei dem man sich die Achse abreißen kann", berichtet er. "Ich bin aber absolut überzeugt, dass wir mit dem Datsun eine sehr gute Wahl für unser Safari-Debüt getroffen haben. Das wird ein neues, interessantes Kapitel in der Geschichte des HS RallyeTeams."

Thomas Schünemann und Matthias Kahle vor Datsun 260Z
Safari-Test mit Bestnote bestanden

Anfang Mai dieses Jahres saßen Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann erstmals gemeinsam im Cockpit des Datsun 260Z und testeten den japanischen Sportwagen auf Herz und Nieren. Mit Erfolg. "Der Test war die ideale Vorbereitung auf die East African Safari Classic Rally im November", erklärt Navigator Dr. Thomas M. Schünemann. "Wir konnten nicht nur die Technik und Ergonomie des Fahrzeugs testen, sondern auch den Umgang mit dem Roadbook. Das System ist so ähnlich wie bei der Rallye Dakar. Du kennst die Strecke vorher nicht und bist darauf angewiesen, dass die Angaben im Roadbook zu Kurven und Hindernissen genau stimmen. Für uns ist das perfekt, wir haben uns sofort wohlgefühlt im Auto."

Auch von der technischen Seite erwies sich der Test als voller Erfolg: Der Datsun 260Z überstand die rund 50 Kilometer lange Suswa-Prüfung, die 2011 und 2013 noch Teil der Classic Safari war ohne Probleme, und sorgte nicht nur durch seine makellose Zuverlässigkeit für zufriedene Gesichter: "Egal ob im Nassen oder Trockenen, auf steinigem Terrain oder im weichen Fesh-Fesh-Sand, der Datsun lag perfekt auf der Straße", erklärt Matthias Kahle. "Mir fehlt nur noch etwas Erfahrung mit einem Rechtslenker, ansonsten sind wir für die Safari bestens gerüstet. Der Test hat uns noch einmal darin bestärkt, dass der Datsun die richtige Wahl war."

Bildnachweis:McKlein (oben), Olaf Kreiß (unten)