Die Teilnehmer der East African Safari Classic Rallye legten heute einen echten Frühstart hin. Bereits um 6 Uhr morgens begab sich das erste Auto auf die Schleife rund um die tansanische Großstadt Arusha. Die frühe Abfahrt hatte ihren Grund: Am siebten Tag stand die längste und die wohl härteste Wertungsprüfung (WP) der gesamten Rallye auf dem Programm.
Den Anfang machte der 153 Kilometer lange Marathon "El Joro Sanoti – Samora" in den weiten Ebenen südlich von Arusha. Auf diesem Teilstück hat sich Rallye-Weltmeister Björn Waldegard vor zwei Jahren mit einem spektakulären Überschlag aus der Rallye verabschiedet. Während auch diesmal viele Fahrer strauchelten, meisterte das HS RallyeTeam die längste Prüfung der Rallye ohne Probleme.
Eine saubere Fahrt hatten Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann auch auf den beiden weiteren Prüfungen des Tages, darunter die Wiederholung der WP "Sambu – Longido" in umgekehrter Richtung. Die aus Kahles Sicht "härteste Prüfung der Rallye". Auf den Eselspfaden haben sich die HS Piloten gestern zwei Reifenschäden eingefangen. "Wir sind heute noch vorsichtiger gefahren", verrät Navigator Dr. Thomas M. Schünemann. "Und wir haben auch den Stein entdeckt, an dem wir uns gestern beide Reifen auf der linken Seite aufgeschlitzt haben. Diesmal ist zum Glück nichts passiert, wir waren aber auch vorgewarnt."
Nach dem Reifen-Pech von gestern überstand das HS RallyeTeam die Wiederholung ohne Schwierigkeiten. "Wir haben für heute den Reifendruck erhöht, vielleicht hat das geholfen", erklärt Matthias Kahle. "Dadurch werden die Schläge auf das Lenkrad aber noch intensiver. Das Fahren mit diesen alten Autos ist wirklich extrem anstrengend. Mir hat es schon an den ersten drei Tagen die Fingerkuppen meiner Fahrer-Handschuhe abgerieben. Sonst halten die eine ganze Saison!"
Insgesamt meisterte das HS RallyeTeam die bis dato schwierigste Safari-Etappe ohne ein einziges Problem. In der Gesamtwertung klettert die Mannschaft aus Hamburg dadurch zwei Plätze nach vorn. Kahle/Schünemann liegen nach sieben von neun Etappen auf dem 16. Gesamtrang. Morgen will das Team die Aufholjagd weiter fortsetzen. Auf dem Rückweg von Tansania nach Kenia stehen jedoch nur zwei statt drei Prüfungen auf dem Programm. "Das ist schade", urteilt Schünemann. "Trotz aller Querelen freuen wir uns über jeden Kilometer im Auto."
In der Gesamtwertung ist das Bild an der Spitze unverändert. Das Top-Trio Stig Blomqvist, Richard Göransson und Grégoire de Mévius (alle Porsche 911) zieht weiterhin unbeirrt seine Kreise und hat sich schon einen Vorsprung von rund 45 Minuten auf alle Verfolger herausgefahren. Doch auch die ersten drei Plätze scheinen gefestigt, sollte nichts Unvorhergesehenes mehr passieren.
Impressionen von der East African Safari Classic 2015.