In der Steppe Ostafrikas
27.11.2015 // RALLYE

Dakar-Feeling in der Steppe Ostafrikas

Offroad-Spezialisten gefragt: Der achte Tag der East African Safari Classic Rallye erinnerte Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann sehr an die legendäre Rallye Dakar. Beim Fahren durch offenes Buschland war eine gute Navigation gefordert und hier konnte das HS RallyeTeam seine große Erfahrung nutzen.

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So eine Prüfung hat es bei der East African Safari Classic Rallye noch nicht gegeben: Die erste Wertungsprüfung des achten Tages führte teils so nah an einem Stausee vorbei, dass das Auto bei einem Abflug baden gegangen wäre. Das Besondere an der neuen Strecke entlang des "Nyumba ya Mungo Reservoir" war aber nicht nur die Nähe zum Wasser, sondern auch die Navigation durch das offene Buschland. Manchmal fuhren die Rallye-Piloten durch ein Labyrinth an kleinen Schotterpfaden, andernorts verschwanden die Wege ganz und es wurde im wahrsten Sinne des Wortes "offroad" gefahren.

Das HS RallyeTeam, das auf sieben Teilnahmen und zwei Klassensiege bei der Rallye Dakar zurückblickt, war hier voll in seinem Element. Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann behielten in dem Geflecht an Wegen stets den Überblick und erreichten das Ziel der Prüfung, ohne sich einmal verfahren zu haben. "Das hat richtig Laune gemacht", strahlte Dr. Thomas M. Schünemann. "Ich mag Strecken, auf denen man als Navigator extrem gefordert ist. Die Prüfung hatte etwas von der Rallye Dakar, hier konnten wir unsere Erfahrung voll ausspielen."

Genau wie Schünemann fühlte sich auch Matthias Kahle an die berühmteste Wüstenrallye der Welt erinnert. "Am Anfang war die Prüfung sehr hart, doch als wir an dem Stausee angekommen sind, hat sich der Charakter gewandelt. Wir sind durch komplett offenes, fast unberührtes Terrain gefahren – so wie bei der Rallye Dakar. Das war schon tricky."

Insgesamt lief es für das HS RallyeTeam heute erneut nach Plan. Der Datsun 260Z rollte wie ein Uhrwerk über die beiden Wertungsprüfungen und sieht auch nach acht Tagen und fast 3000 Kilometern auf den Schotterpfaden Ostafrikas noch makellos aus. Zudem halten das Handgelenk von Matthias Kahle und das verbrannte Bein von Thomas Schünemann den Belastungen stand. „Mein Handgelenk ist zwar wieder etwas dicker geworden und mir fehlt manchmal die Kraft, aber den letzten Tag schaffen wir jetzt auch noch“, erklärt Kahle.

360 Kilometer trennen Kahle/Schünemann noch von der Zielrampe der East African Safari Classic Rallye, dann hat das HS RallyeTeam die härteste Klassik-Rallye der Welt bezwungen. "Wir haben das Ziel schon vor Augen. Morgen werden wir nochmal unsere ganze Konzentration aufbringen, damit wir auch am letzten Tag keinen dummen Fehler begehen."

Heute behauptete das HS RallyeTeam die 16. Position im Gesamtklassement und eroberte gleichzeitig die Führung in der inoffiziellen Datsun-Wertung – diese ist allerdings hauchdünn. Kahle/Schünemann liegen nur 15 Sekunden vor den Safari-Kennern Geoff Bell/Tim Challen in einem ähnlichen Datsun 260Z. An der Spitze scheint ebenfalls noch einmal Spannung aufzukommen. Richard Göransson verkürzte den Rückstand auf Stig Blomqvist um drei Minuten und liegt jetzt nur noch 4.09 Minuten hinter seinen Porsche-Teamkollegen. Der drittplatzierte Grégoire de Mévius (ebenfalls Porsche 911) musste sich dagegen aus dem Rennen um den Sieg verabschieden. Der Belgier behauptete zwar seine dritte Position, hat aber fast 30 Minuten Rückstand auf den Spitzenreiter.

Impressionen von der East African Safari Classic 2015.

Auf den Pfaden Ostafrikas
So geht’s weiter:
Tag 9, Taita Hills – Mombasa, Distanz: 360 km, in Wertung: 198 km

Es ist fast geschafft: Am morgigen Freitag kehrt die East African Safari Classic Rallye dahin zurück, wo sie vor über einer Woche gestartet ist. Im Whitesands Hotel von Mombasa dürfen sich all jene Teams feiern lassen, die die 3500 Kilometer lange Ostafrika-Tour überstanden haben. Trotzdem ist der Schlusstag kein Zuckerschlecken. Zum Finale stehen noch einmal drei Wertungsprüfungen über 198 Kilometer auf dem Programm.


Hier geht's zu den Platzierungen.

Über das HS RallyeTeam

Das HS RallyeTeam zählt zu den erfolgreichsten werksunabhängigen Teams im Marathonrallyesport. Die Bilanz bei 17 Starts seit 2004: sieben Klassensiege, unter anderem bei der Dakar 2009 und 2011, und drei zweite Plätze. Bei der Rallye Dakar 2011 gelang dem HS RallyeTeam als erste Buggy-Mannschaft seit 2006 sogar der Sprung in die Top Ten der Gesamtwertung. Im Jahr 2015 versucht sich das Team in einer neuen Herausforderung: Die Mannschaft aus Hamburg wird in einem Datsun 260Z an der härtesten Klassik-Rallye der Welt, der East African Safari Classic Rallye, teilnehmen. Als Fahrer vertraut das HS RallyeTeam nach wie vor auf den siebenfachen Deutschen Rallyemeister Matthias Kahle (Köln). Neben ihm nimmt der erfahrene Copilot Dr. Thomas M. Schünemann (Hamburg) Platz, der nicht nur auf Rallyestrecken erfolgreich unterwegs ist, sondern auch als Gründer und Geschäftsführer der HS - Hamburger Software GmbH & Co. KG agiert und langjähriger Vizepräses der Handelskammer Hamburg war.

Bildnachweis:McKlein, McKlein (unten)