Nachholbedarf in kleinen und mittleren Firmen: Wie das BMAS in seinem Report „Altersgerechte Arbeitswelt“ schreibt, hat sich die Beteiligung älterer
Arbeitnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen in den vergangenen 35 Jahren zwar vervierfacht. Zugleich zeigt die Erhebung jedoch, dass Ältere noch immer seltener in
den Genuss betrieblicher Weiterbildung kommen als jüngere Kollegen: Im Jahr 2012 beispielsweise nahmen 47 Prozent der 35- bis 49-Jährigen an Fortbildungen
teil, bei den 50- bis 64-Jährigen waren es nur 42 Prozent. Inwieweit Unternehmen bereits versuchen, ihre älteren Mitarbeiter in entsprechende Maßnahmen
einzubeziehen, hängt laut BMAS-Report vor allem von der Betriebsgröße ab: Während schon jedes zweite Großunternehmen Ältere gezielt weiterbildet, gibt es
insbesondere in kleinen und mittleren Firmen Nachholbedarf.
Weiterbildung verlängert das Erwerbsleben
Dass sich Weiterbildung positiv auf die berufliche Zukunft älterer Mitarbeiter auswirkt, hat eine Studie aus den Niederlanden gezeigt: Ältere, die an einer
Weiterbildung teilgenommen hatten, erhöhen damit die Wahrscheinlichkeit, im Folgejahr noch erwerbstätig zu sein, um vier Prozent. Einer Studie aus Italien
zufolge, die der Report des BMAS ebenfalls zitiert, gehen ältere Weiterbildungsteilnehmer zudem später in Rente.
Darüber hinaus wirkt sich Weiterbildung offenbar auch auf die subjektive Beschäftigungssicherheit aus: So konnte für Deutschland mithilfe von Daten des
sozio-oekonomischen Panels (SOEP) nachgewiesen werden, dass sich besonders ältere Arbeitnehmer weniger um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes sorgen, wenn sie
an einer Weiterbildung teilgenommen haben. Die Wahrscheinlichkeit für Sorgen dieser Art verringert sich bei den über 50-Jährigen demnach um knapp 13 Prozent,
heißt es im BMAS-Report. Der Report steht auf der Website des Bundesarbeitsministeriums kostenlos
zum Downloadbereit. Arbeitgeber finden darin unter anderem Praxisbeispiele für gelungene altersgerechte
Weiterbildung.