Zeppelin Cockpit
25.01.2016 // AUS-DER-PRAXIS

Hightech-Phönix aus der Asche

Zeppelin – seit mehr als 100 Jahren steht dieser Name für beeindruckende Fluggeräte. Die Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co. KG (ZLT) pflegt die Tradition und lässt die gewaltigen Luftschiffe noch heute abheben – als komplette Neukonstruktionen mit modernster Technologie. Dies erfordert Qualität, Sicherheit und Effizienz in der Fertigung, aber auch bei den kaufmännischen Prozessen. Hier setzt die ZLT auf ERP-Software von HS.

ERP Software von HS

Die leistungsstarke Software für kleine und mittlere Unternehmen. Zur Produktübersicht.

Viele Zeitgenossen kennen Zeppeline lediglich aus Geschichtsbüchern oder als fliegende Litfaßsäulen mit aufgedruckter Werbebotschaft. Dass Zeppeline deutlich mehr können, zeigt das Unternehmen ZLT in Friedrichshafen am Bodensee mit dem Zeppelin NT ("Neue Technologie").

State of the Art

Dieses Hightech-Fluggerät hat mit den vor allem im Sommer am Himmel kreisenden Werbeträgern nur wenig gemein. Nicht nur seine Abmessungen – 75 Meter Länge, 17 Meter Höhe und 19 Meter Breite – heben den Zeppelin NT von anderen Luftschiffen ab, auch die Konstruktion ist grundverschieden: Die Hülle der kleineren, auch Blimp genannten Luftschiffe ist, wie bei einem Luftballon, prall mit Gas gefüllt. Beim Zeppelin NT ist die Hülle dagegen über ein dreiecksförmiges Innengerüst aus Aluminium und Kohlefasern gespannt. Für den Auftrieb sorgt eine Füllung mit nicht brennbarem Helium. Dank eines Systems von Manövrierpropellern und Triebwerken zeichnet sich die moderne Variante des Zeppelins durch ruhige Flugeigenschaften und große Wendigkeit aus; das prädestiniert das Fluggerät für vielfältige Einsatzzwecke. Das Nutzungsspektrum reicht von der Passagierbeförderung über Einsätze für Filmaufnahmen und Berichterstattungen bis zu wissenschaftlichen Missionen, beispielsweise für Kartografie, Messflüge und Atmosphärenforschung.

Langjährige Erfolgsgeschichte

Dass der Ur-Zeppelin überhaupt weiterentwickelt werden konnte, ist nicht zuletzt einem Unglück zu verdanken: Der seinerzeit als Visionär gefeierte Graf Ferdinand von Zeppelin hatte bereits Anfang des 20. Jahrhunderts die nach ihm benannten Fluggeräte gebaut. In einer stürmischen Nacht im Jahr 1908 riss ein Windstoß sein vertäutes Luftschiff los und schleuderte es gegen einen Baum, woraufhin es verbrannte. Dieses Unglück löste eine Welle der Sympathie und eine umfangreiche Spendenaktion aus. Graf Zeppelin gründete anschließend die Luftschiffbau Zeppelin GmbH und brachte diese Gesellschaft und weitere Spendengelder in eine neu gegründete Stiftung ein. Auf diesem Fundament ist – gewissermaßen wie ein Phönix aus der Asche – eine Firmengruppe entstanden, zu der heute die 1993 gegründete ZLT und ihre Tochter, die Deutsche Zeppelin-Reederei, gehören. Während die Produktion und der Service der Zeppeline bei der ZLT liegen, ist die Reederei für den Betrieb der Luftschiffe verantwortlich. Dazu gehören die Vermarktung und Durchführung der Passagierflüge ebenso wie das Chartergeschäft, zum Beispiel mit wissenschaftlichen Institutionen oder mit Unternehmen, die den Zeppelin NT als Markenbotschafter nutzen. Hinzu kommt das Geschäft mit Merchandisingartikeln und der Eventlocation Zeppelinwerft sowie Werftbesichtigungen.

Beate Müller
Die Dokumentenmanagementlösung von HS ermöglicht einen schnellen Zugriff auf alle archivierten Belege.

Beate Müller
Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co. KG

Zahlen, Prozesse und Dokumente im Griff

Die Anforderungen, die dieses Geschäft an die kaufmännischen Prozesse stellt, sind hoch. Der Bau eines Zeppelins ist ein Großprojekt, das sich über mehr als zwölf Monate erstreckt. Der Service für die in Betrieb befindlichen Luftschiffe ist nur zum Teil planbar, oft entsteht Servicebedarf spontan. Das Geschäft mit Tickets, Merchandisingartikeln und Events ist wieder etwas ganz anderes – schnelllebig und erheblichen Schwankungen unterworfen.

Beim Buchen der Bankauszüge ist das Modul Kontierung hilfreich.

Eine, die der Geschäftsvielfalt trotzt und immer den Überblick behält, ist Beate Müller. Die Controllerin hat die Unternehmenszahlen im Griff. Ihr Arbeitswerkzeug sind dabei die Anwendungen von HS: "Das Finanzwesen von HS setzen wir schon seit 14 Jahren ein. Über die Jahre ist der Funktionsumfang ausgebaut worden. So arbeiten wir heute unter anderem mit dem Modul Kontierung, das beim Buchen der Bankauszüge sehr hilfreich ist." Im Jahr 2012 erweiterte man die Installation um die Dokumentenmanagementlösung von HS. Heute werden alle im Finanzwesen generierten Belege direkt und komfortabel im HS Dokumentenmanagement archiviert. Zudem werden die Eingangsrechnungen gescannt und ebenfalls im System archiviert. So stehen der Buchhaltung alle wichtigen Belege schnell und einfach zur Verfügung, etwa für einen Abgleich mit den Bestellungen aus der HS Auftragsbearbeitung. "Mit der HS Auftragsbearbeitung wickeln wir beispielsweise das Geschäft mit unseren Merchandisingartikeln und die dazugehörige Materialbestellung ab", erklärt Controllerin Müller. Da ein großer Teil der Merchandisingartikel im Check-in-Bereich vor Flügen verkauft wird, nutzt das Unternehmen auch mehrere an die HS Auftragsbearbeitung angebundene Kassen. Die hierbei erzeugten Belege werden über die Auftragsbearbeitung direkt an das Dokumentenmanagement übergeben und dort archiviert.

Ausblick

"Das System läuft stabil und unterstützt unsere Geschäftsprozesse sehr effektiv", resümiert Beate Müller. Das traditionsreiche Unternehmen wäre jedoch vermutlich längst vom Markt verschwunden, wenn es sich jemals mit dem Status quo zufrieden gegeben hätte. So haben die Verantwortlichen bereits weitere funktionelle Neuerungen der kaufmännischen Software im Blick: „Als Nächstes wollen wir das Buchungssystem, über das wir den Verkauf der Flugtickets, die Gutscheine und die Onlinebuchungen abwickeln, an die HS-Anwendungen anbinden“, berichtet die Controllerin. Von der damit einhergehenden Automatisierung verspricht man sich Zeitersparnis und Transparenzgewinn – ein weiterer kleiner Beitrag dazu, dass die Hightech- Zeppeline aus Friedrichshafen auch künftig abheben werden.

Kompletter Anwenderbericht

Weitere Informationen zum Unternehmen: www.zeppelin-nt.de

Bildnachweis:Deutsche Zeppelin-Reederei (oben), Zeppelin Luftschifftechnik (unten)