Viele Zeitgenossen kennen Zeppeline lediglich aus Geschichtsbüchern oder als fliegende Litfaßsäulen mit aufgedruckter Werbebotschaft. Dass Zeppeline
deutlich mehr können, zeigt das Unternehmen ZLT in Friedrichshafen am Bodensee mit dem Zeppelin NT ("Neue Technologie").
State of the Art
Dieses Hightech-Fluggerät hat mit den vor allem im Sommer am Himmel kreisenden Werbeträgern nur wenig gemein. Nicht nur seine Abmessungen – 75 Meter Länge,
17 Meter Höhe und 19 Meter Breite – heben den Zeppelin NT von anderen Luftschiffen ab, auch die Konstruktion ist grundverschieden: Die Hülle der kleineren,
auch Blimp genannten Luftschiffe ist, wie bei einem Luftballon, prall mit Gas gefüllt. Beim Zeppelin NT ist die Hülle dagegen über ein dreiecksförmiges
Innengerüst aus Aluminium und Kohlefasern gespannt. Für den Auftrieb sorgt eine Füllung mit nicht brennbarem Helium. Dank eines Systems von Manövrierpropellern
und Triebwerken zeichnet sich die moderne Variante des Zeppelins durch ruhige Flugeigenschaften und große Wendigkeit aus; das prädestiniert das Fluggerät für
vielfältige Einsatzzwecke. Das Nutzungsspektrum reicht von der Passagierbeförderung über Einsätze für Filmaufnahmen und Berichterstattungen bis zu
wissenschaftlichen Missionen, beispielsweise für Kartografie, Messflüge und Atmosphärenforschung.
Langjährige Erfolgsgeschichte
Dass der Ur-Zeppelin überhaupt weiterentwickelt werden konnte, ist nicht zuletzt einem Unglück zu verdanken: Der seinerzeit als Visionär gefeierte Graf
Ferdinand von Zeppelin hatte bereits Anfang des 20. Jahrhunderts die nach ihm benannten Fluggeräte gebaut. In einer stürmischen Nacht im Jahr 1908 riss ein
Windstoß sein vertäutes Luftschiff los und schleuderte es gegen einen Baum, woraufhin es verbrannte. Dieses Unglück löste eine Welle der Sympathie und eine
umfangreiche Spendenaktion aus. Graf Zeppelin gründete anschließend die Luftschiffbau Zeppelin GmbH und brachte diese Gesellschaft und weitere Spendengelder in
eine neu gegründete Stiftung ein. Auf diesem Fundament ist – gewissermaßen wie ein Phönix aus der Asche – eine Firmengruppe entstanden, zu der heute die 1993
gegründete ZLT und ihre Tochter, die Deutsche Zeppelin-Reederei, gehören. Während die Produktion und der Service der Zeppeline bei der ZLT liegen, ist die
Reederei für den Betrieb der Luftschiffe verantwortlich. Dazu gehören die Vermarktung und Durchführung der Passagierflüge ebenso wie das Chartergeschäft, zum
Beispiel mit wissenschaftlichen Institutionen oder mit Unternehmen, die den Zeppelin NT als Markenbotschafter nutzen. Hinzu kommt das Geschäft mit
Merchandisingartikeln und der Eventlocation Zeppelinwerft sowie Werftbesichtigungen.
Die Dokumentenmanagementlösung von HS ermöglicht einen schnellen Zugriff auf alle archivierten Belege.
Beate Müller
Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co. KG
Zahlen, Prozesse und Dokumente im Griff
Die Anforderungen, die dieses Geschäft an die kaufmännischen Prozesse stellt, sind hoch. Der Bau eines Zeppelins ist ein Großprojekt, das sich über mehr als
zwölf Monate erstreckt. Der Service für die in Betrieb befindlichen Luftschiffe ist nur zum Teil planbar, oft entsteht Servicebedarf spontan. Das Geschäft mit
Tickets, Merchandisingartikeln und Events ist wieder etwas ganz anderes – schnelllebig und erheblichen Schwankungen unterworfen.
Beim Buchen der Bankauszüge ist das Modul Kontierung hilfreich.
Eine, die der Geschäftsvielfalt trotzt und immer den Überblick behält, ist Beate Müller. Die Controllerin hat die Unternehmenszahlen im Griff. Ihr
Arbeitswerkzeug sind dabei die Anwendungen von HS: "Das Finanzwesen von HS setzen wir schon seit 14 Jahren ein. Über die Jahre ist der Funktionsumfang
ausgebaut worden. So arbeiten wir heute unter anderem mit dem Modul Kontierung, das beim Buchen der Bankauszüge sehr hilfreich ist." Im Jahr 2012 erweiterte
man die Installation um die Dokumentenmanagementlösung von HS. Heute werden alle im Finanzwesen generierten Belege direkt und komfortabel im HS
Dokumentenmanagement archiviert. Zudem werden die Eingangsrechnungen gescannt und ebenfalls im System archiviert. So stehen der Buchhaltung alle wichtigen
Belege schnell und einfach zur Verfügung, etwa für einen Abgleich mit den Bestellungen aus der HS Auftragsbearbeitung. "Mit der HS Auftragsbearbeitung wickeln
wir beispielsweise das Geschäft mit unseren Merchandisingartikeln und die dazugehörige Materialbestellung ab", erklärt Controllerin Müller. Da ein großer Teil
der Merchandisingartikel im Check-in-Bereich vor Flügen verkauft wird, nutzt das Unternehmen auch mehrere an die HS Auftragsbearbeitung angebundene Kassen. Die
hierbei erzeugten Belege werden über die Auftragsbearbeitung direkt an das Dokumentenmanagement übergeben und dort archiviert.
Ausblick
"Das System läuft stabil und unterstützt unsere Geschäftsprozesse sehr effektiv", resümiert Beate Müller. Das traditionsreiche Unternehmen wäre jedoch
vermutlich längst vom Markt verschwunden, wenn es sich jemals mit dem Status quo zufrieden gegeben hätte. So haben die Verantwortlichen bereits weitere
funktionelle Neuerungen der kaufmännischen Software im Blick: „Als Nächstes wollen wir das Buchungssystem, über das wir den Verkauf der Flugtickets, die
Gutscheine und die Onlinebuchungen abwickeln, an die HS-Anwendungen anbinden“, berichtet die Controllerin. Von der damit einhergehenden Automatisierung
verspricht man sich Zeitersparnis und Transparenzgewinn – ein weiterer kleiner Beitrag dazu, dass die Hightech- Zeppeline aus Friedrichshafen auch künftig
abheben werden.
Kompletter Anwenderbericht
Weitere Informationen zum Unternehmen:
www.zeppelin-nt.de