Die Binnennachfrage verleiht der deutschen Wirtschaft derzeit Rückhalt, doch die Zuversicht in den Unternehmen schwindet. Das geht aus der
Herbst-Konjunkturumfrage 2015 des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor. Die
auf rund 27.000 Unternehmensantworten beruhende Erhebung zeige, dass der Gegenwind zunehme, sagt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben.
Vor allem die schwächelnde Auslandsnachfrage bereitet vielen Betrieben der Umfrage zufolge zunehmend Sorgen; die Exporthoffnungen stützen sich derzeit
vorwiegend auf die USA und Europa. "Erstaunlich stabil" sind dagegen laut DIHK die Investitions- und Beschäftigungsabsichten der Unternehmen. Auch deshalb sei
die Situation bei Konsum und Bautätigkeit bislang günstig, so Wansleben. Alles in allem erwartet der DIHK für das Jahr 2016 ein Wachstum von 1,3 Prozent. Das
würde eine konjunkturelle Abschwächung gegenüber dem laufenden Jahr bedeuten, in dem die Wirtschaft nach Prognosen des DIHK um 1,7 Prozent wachsen wird.
Anstieg der Arbeitslosigkeit
Das Stellenangebot wird 2016 nach Angaben des DIHK zunehmen; insgesamt sei mit rund 200.000 neuen Arbeitsplätzen zu rechnen, nach einem Plus von 250.000 in
diesem Jahr. Unter dem Strich dürfte der Anteil der Erwerbstätigen in den kommenden Monaten jedoch sinken. Wansleben: "Die Zahl der Arbeitslosen geht zwar im
laufenden Jahr um etwa 100.000 auf durchschnittlich 2,8 Millionen zurück. Im nächsten Jahr ist allerdings ein spürbarer Anstieg zu erwarten. Hier schlägt sich
die hohe Flüchtlingszahl auch auf dem Arbeitsmarkt nieder."