Laut der Studie beträgt der über das Mannheimer Innovationspanel des ZEW errechnete KMU-Anteil an den Innovationsausgaben der deutschen Wirtschaft lediglich 16,3 Prozent (produzierende Industrie und unternehmensorientierte Dienstleistungen). Werden die mittelgroßen Unternehmen (250–999 Beschäftigte) mitberücksichtigt, steigt der Anteil auf 30 Prozent. Die genannten Werte beziehen sich auf das Jahr 2013.
Im internationalen Vergleich nur Mittelmaß
Hinsichtlich des Verhältnisses der Innovationsausgaben zum Umsatz liegen deutsche KMU (10–249 Beschäftigte) mit einem Anteil von 1,2 Prozent deutlich hinter den europäischen Spitzenreitern in Schweden (2,6 Prozent), Finnland (2,0 Prozent) und Belgien (1,9 Prozent). Nur die KMU in Spanien und Großbritannien wenden im Ranking der verglichenen Länder prozentual noch weniger Geld für Forschung und Innovationen auf.
Studienergebnisse relativieren KMU-Bild
Die Autoren der ZEW-Studie halten es angesichts der Untersuchungsergebnisse für angezeigt, das Bild des Mittelstands als Rückgrat der deutschen Wirtschaft zumindest teilweise zu relativieren. Als Erklärung für das eher schwache Erscheinungsbild führen die Wissenschaftler an, dass es in Deutschland eine Reihe großer und innovationsstarker Unternehmen gebe, die den prozentualen Anteil der KMU an den gesamten Innovationsausgaben der deutschen Wirtschaft schmälerten. Beispielsweise betrug Volkswagens globales Budget für Forschung und Entwicklung (F&E) im Jahr 2014 mehr als 13 Milliarden Euro. Die gesamten F&E-Ausgaben von KMU lagen im Jahr 2013 nur bei 5,2 Milliarden Euro. Zum anderen seien die Ausgaben der KMU für Forschung und Innovation relativ gering. Das prägende Bild des starken Mittelstands beruhe in erster Linie auf einer kleinen Gruppe innovationsintensiver KMU. Diese machten nur 4 Prozent aller KMU aus, tätigten aber 40 Prozent der gesamten F&E-Ausgaben von KMU in Deutschland.