Nach Angaben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) planten im Jahr 2013 lediglich 19,7 Prozent der Unternehmen, in den folgenden zwölf Monaten
Geld in ihre Expansion zu stecken – der niedrigste Stand seit 2010. Im Vorjahr wollten sich noch 27,5 Prozent der Betriebe vergrößern. Zu diesem Ergebnis kommt
der DSGV in seiner Studie "Diagnose Mittelstand", für die er rund 250.000 Unternehmensbilanzen ausgewertet hat.
Weniger Investitionsmittel abgerufen
"Wir müssen erkennen, dass sich der Investitionsstau bei den Unternehmen bislang nicht aufgelöst hat", sagt DSGV-Präsident Georg Fahrenschon. In den
Unternehmen herrsche, auch wegen der weltweiten Krisen, "erhebliche Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung". Dementsprechend gaben die
Sparkassen im Rahmen der DSGV-Umfrage an, dass ihre mittelständischen Kunden im Jahr 2013 fast 46 Prozent weniger Investitionsmittel abgerufen hätten als im
Vorjahr. Fahrenschon befürchtet, dass die Mittelständler mangels Investitionen "ins Hintertreffen" geraten könnten.
Eigenkapitalquote gestiegen
Zugleich wirkt sich die Investitionszurückhaltung auf die Eigenkapitalquote der Unternehmen aus: Mit einem Durchschnittswert von 22,3 Prozent im Jahr 2013
hat diese laut DSGV-Studie einen neuen Rekordwert erreicht. Im Vorjahr lag die Quote mit 19,7 Prozent deutlich niedriger – vor 14 Jahren, als der DSGV mit der
jährlichen Studie begann, sogar bei nur 7 Prozent.
Umsatzrentabilität gesunken
Die Erhebung des DSGV gibt auch Einblick in die Ertragslage der Unternehmen. Die Umsatzrentabilität ist demnach von 7,4 auf 6,4 Prozent gesunken. Als Gründe
für diese deutliche Eintrübung nennt der Sparkassenverband die schwache Wirtschaftsentwicklung und die steigenden Kosten. So sind etwa die durchschnittlichen
Personalkosten im Jahr 2013 um 1,2 auf 19,2 Prozent gestiegen. Infolge der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns könnte dieses Niveau in den kommenden
Jahren nach Einschätzung des DSGV weiter steigen. Noch gebe es aber keinen Anlass, eine wachstumshemmende Dynamik der Arbeitskosten zu befürchten, wenngleich
dies für einzelne Branchen auch anders aussehen könne.