Für die Studie wurden die Führungskräfte von mehr als 1.000 Unternehmen ab zehn Mitarbeitern befragt. Der am stärksten gefährdete Wirtschaftszweig ist
demnach die Automobilindustrie mit 68 Prozent betroffenen Unternehmen. Es folgen die Chemie- und Pharma-Branche mit 66 Prozent sowie Banken und Versicherungen
mit 60 Prozent.
Der resultierende Schaden für die gesamte deutsche Wirtschaft beläuft sich nach Berechnungen des Bitkom auf rund 51 Milliarden Euro pro Jahr. Einbußen seien
insbesondere auf Plagiate, Patenrechtsverletzungen und den Verlust von Wettbewerbsvorteilen zurückzuführen. Zudem müssten Geräte ersetzt und Störungen im
Betriebsablauf aufgefangen werden. Der Reputationsverlust infolge eines Datendiebstahls könne Unternehmen sogar in ihrer Existenz gefährden. Viele Opfer
zeigten solche Delikte daher nicht an.
Mittelständler oft unzureichend geschützt
"Digitale Angriffe sind eine reale Gefahr für Unternehmen", sagt Bitkom-Präsident Dieter Kempf. "Viele Unternehmen schützen ihre materiellen und
immateriellen Werte nicht ausreichend. Gerade der Mittelstand muss beim Thema Sicherheit nachlegen." Laut Umfrage sind mittelständische Unternehmen mit 61
Prozent am stärksten von Spionage- oder Sabotageakten betroffen.
Täter sind der Umfrage zufolge vor allem aktuelle und ehemalige Mitarbeiter. Aber auch Wettbewerber, Lieferanten und Kunden spionieren. 17 Prozent der
Befragten gaben zudem an, von Hobby-Hackern angegriffen worden zu sein. Bei mehr als jedem vierten Unternehmen wurden Computer, Smartphones oder
Tablet-Computer gestohlen. 17 Prozent der Umfrageteilnehmer berichteten vom Diebstahl sensibler elektronischer Dokumente, 16 Prozent von Sabotage ihrer
Systeme.