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30.01.2015 // NACHRICHTEN

Schwache emotionale Mitarbeiterbindung erhöht Fluktuationsgefahr

Nur ein geringer Teil der Arbeitnehmer in Deutschland weist eine hohe emotionale Bindung an den Arbeitgeber auf. Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungsunternehmen Gallup in seinem „Engagement Index“.

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Der repräsentativen Befragung zufolge sind lediglich 16 Prozent der Beschäftigten in Deutschland bereit, sich freiwillig für die Ziele ihrer Firma einzusetzen. 67 Prozent leisten Dienst nach Vorschrift. Weitere 17 Prozent sind emotional ungebunden und haben innerlich bereits gekündigt. Mehr als vier Fünftel der Arbeitnehmer sind somit emotional nicht hoch an ihren Arbeitgeber gebunden.

Die Folgen für die Unternehmen seien weitreichend, so die Autoren der Studie. Denn wer nicht emotional gebunden sei, neige eher zu einem Arbeitgeberwechsel. Dies wiederum führe zu erheblichen Kosten – vom Aufwand für Neubesetzungen bis hin zum Know-how-Verlust und der Kundenabwanderung infolge häufiger Wechsel der Ansprechpartner. Emotionale Mitarbeiterbindung wirke daher als „eine Art Schutzimpfung gegen Abwanderung“ und biete den Unternehmen Sicherheit in ihrer Personal- und Kostenplanung, sagt Marco Nink, Senior Practice Consultant bei Gallup.

Besonders wichtig sind emotional gebundene Mitarbeiter für Unternehmen, deren Geschäft auf Beratung, Service und Dienstleistungen basiert. Rund 70 Prozent aller Beschäftigten haben nach Angaben von Gallup direkten Kundenkontakt. Für fast drei Viertel dieser Arbeitnehmer mit hoher emotionaler Bindung – aber nur für circa ein Drittel der Arbeitnehmer ohne emotionale Bindung – bestimmt laut Studie die Erfüllung von Kundenwünschen und -bedürfnissen das tägliche Handeln. 51 Prozent der emotional Hochgebundenen finden dabei ein Arbeitsumfeld vor, das sie gut auf die Kundenwünsche und -bedürfnisse eingehen lässt. Bei den inneren Kündigern sind es dagegen nur 12 Prozent.

Die Ursachen für geringe emotionale Mitarbeiterbindung lassen sich laut Gallup in der Regel auf Defizite in der Personalführung zurückführen. Fast immer spiele der direkte Vorgesetzte eine zentrale Rolle. Immerhin sei aber der Anteil der inneren Kündigungen im Vergleich zum Vorjahr von 24 Prozent auf 17 Prozent geschrumpft. „Unsere aktuellen Daten deuten darauf hin, dass sich das Führungsverhalten und damit auch die Qualität des Arbeitsumfeldes verbessert haben“, so Marco Nink. Die Führungskräfte binden die Mitarbeiter häufiger in Entscheidungen ein und geben ihnen das Gefühl, einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten.

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