Krankenschein
25.08.2016 // NACHRICHTEN

Krankenstand steigt auf Rekordniveau

Die Zahl der Krankschreibungen in Deutschland hat im ersten Halbjahr 2016 den höchsten Stand seit rund 20 Jahren erreicht. Wie die gesetzliche Krankenkasse DAK-Gesundheit berichtet, betrug der Krankenstand in den ersten sechs Monaten des Jahres durchschnittlich 4,4 Prozent (Vorjahr: 4,1 Prozent). Vor allem psychische Leiden und Muskel-Skelett-Erkrankungen haben laut DAK zugenommen.

Jeder dritte Berufstätige (37 Prozent) war nach Angaben der DAK im ersten Halbjahr 2016 mindestens einmal krankgeschrieben. Im Schnitt dauerte eine Erkrankung 12,3 Tage, im Vorjahreszeitraum waren es 11,7 Tage. Berufstätige in den östlichen Bundesländern waren der Analyse zufolge häufiger und länger krankgeschrieben (5,5 Prozent) als Berufstätige im Westen (4,2 Prozent). Auf 100 Versicherte kamen demnach im Osten 1000 Fehltage, im Westen 758 Fehltage.

Rückenleiden am häufigsten

Mehr als die Hälfte aller Fehltage lässt sich der DAK zufolge auf drei Krankheitsarten zurückführen. An erster Stelle stehen Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen (22 Prozent der Fehltage). Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Krankheiten des Atmungssystems sind mit einem Anteil von 17 Prozent am Gesamtkrankenstand die zweithäufigste Diagnose.

Mehr psychische Erkrankungen

Der dritte große Verursacher von Fehltagen sind psychische Erkrankungen. Ihr Anteil am Krankenstand erhöhte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 um einen Prozentpunkt auf 16 Prozent. Frauen fehlten mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen fast doppelt so häufig wie Männer. Im Schnitt fielen die Betroffenen 35 Tage aus. Damit überstieg die durchschnittliche Dauer von psychischen Erkrankungen sogar die von Krebserkrankungen mit durchschnittlich 32 Tagen.

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