Fertigung in der Mikroelektronik
22.09.2016 // AUS-DER-PRAXIS

Den Warenfluss gezielt steuern

Die Nauener PacTech – Packaging Technologies GmbH stellt Spezialmaschinen für die Halbleiterindustrie her. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Dienstleistungen im Wafer-Bumping im Bereich Mikrochipmontage und Metallisierung an. Ihre Warenwirtschaft und Fertigung behalten die Mikroelektronikspezialisten dabei mit ERP-Software von HS im Griff.

Vom kleinen Fraunhofer-Spin-off zum international agierenden Unternehmen: PacTech – Packaging Technologies hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einem führenden Hersteller von Produktionsmaschinen entwickelt, mit denen Halbleiter auf Platinen aufgebracht werden können. Mehr als 800 dieser Anlagen sind weltweit im Einsatz. Als Dienstleister, unter anderem für Smartphone- und Prozessorhersteller, versieht das Unternehmen zudem Bauteile von Mikrochips, sogenannte Wafer (englisch für "Waffel" oder "Oblate"), mit elektrischen Kontakten. In Fachkreisen wird dieses Verfahren als Wafer-Bumping bezeichnet.

Interne Prozesse im Fokus

Die Geschäfte laufen gut für PacTech. Der Mikroelektronikhersteller erzielt Jahresumsätze im zweistelligen Millionenbereich und zählt zu den größten Arbeitgebern im Osthavelland. Das war jedoch nicht immer so. Das Platzen der IT-Blase zum Milleniumswechsel beispielsweise und die Finanzkrise des Jahres 2008 sorgten jeweils für dürre Auftragslagen, die das Unternehmen nur dank der Rückendeckung seiner Investoren überwinden konnte. Angesichts der Durststrecken vergangener Tage achten die Unternehmensverantwortlichen heute penibel darauf, die eigene Wettbewerbsfähigkeit, also auch die internen Prozesse, im Blick zu haben. Zwei Bereiche, die dabei stets im Fokus stehen, sind die Warenwirtschaft und die Fertigung. Auch hier lief es allerdings nicht immer rund.

Flexibles Warenwirtschaftssystem erforderlich

"Mit unserer vorherigen Warenwirtschaftssoftware gab es Probleme, weil wir damit nicht alle Anforderungen umsetzen konnten", erzählt Produktionsmanager Jens Mahler, der die Produktion bei PacTech in Nauen leitet. Im Frühjahr 2015 stieg das Unternehmen deshalb auf das Warenwirtschaftssystem HS Auftragsbearbeitung für DATEV (im Folgenden: HS Auftragsbearbeitung) um. "Die Software von HS lässt sich sehr gut an unsere Anforderungen anpassen, beispielsweise mithilfe von Druckvorlagen und benutzerdefinierten Feldern, die man selbstständig ändern kann", sagt Jens Mahler. Weitere ausschlaggebende Gründe für die Produktentscheidung seien unter anderem die Anbindung an DATEV sowie die Möglichkeiten zur einfachen Erweiterung der Warenwirtschaft um Lösungen für die Bereiche Produktionsplanung und -steuerung (PPS), Dokumentenmanagement (DMS) und Customer- Relationship- Management (CRM) gewesen.

Jens Mahler
Mit der Software von HS gewinnen wir Übersicht und sparen Zeit. Beispielsweise sind alle wichtigen Daten zum Fertigungsprozess in nur einem Beleg erkennbar.

Jens Mahler
PacTech GmbH

Optimierte Abläufe und Transparenzgewinn

Das heute eingesetzte System hilft dem Unternehmen, sämtliche Prozesse von der Angebotserstellung über den Einkauf und die interne Fertigung bis zum Verkauf und After-Sales-Service optimal zu steuern. "Funktionen wie der Bestellvorschlag oder die Reservierung von Artikeln erleichtern es uns, Aufträge schnell zu bearbeiten. Und über die Beleghistorie können wir jeden Auftrag detailliert nachverfolgen", erklärt Jens Mahler. Mithilfe der Auswertungsfunktionen der HS Auftragsbearbeitung verfügt das Unternehmen zudem über die notwendige kaufmännische Transparenz. Es werden zum Beispiel regelmäßig die Umsätze bei Kunden und Lieferanten, die ressourcenbezogenen Kosten, Informationen für Projektbewertungen sowie Daten zu Lieferreklamationen abgefragt. "Auch eine Lagerbewertung ist jederzeit möglich", so Lagerleiter Oliver Heiner. Für weiterführende Berechnungen werden Daten bei Bedarf direkt nach Microsoft Excel exportiert.

Straffe Prozesse in der Fertigung

Besonderes Augenmerk richtet das Produktionsunternehmen naturgemäß auf die Fertigung. Um die Prozesse in diesem Bereich weiter zu verbessern, hat PacTech mit Unterstützung durch einen Geschäftspartner des Softwareherstellers das HS-Modul Fertigung in sein Warenwirtschaftssystem integriert. "Mithilfe dieser Lösung steuern wir zum einen die Produktion von mechanischen Bauteilen –hierzu haben wir die benötigten Rohmaterialien und die Fertigungsschritte mit Ressourcen und Zeiten im System hinterlegt. Zum anderen verwenden wir das Fertigungsmodul bei der Herstellung von Baugruppen wie zum Beispiel Ringlichtern", erläutert Jens Mahler. Das Prozedere läuft dabei immer folgendermaßen ab: Sobald ein Kundenauftrag im System erfasst wurde, erstellen die Anwender mit der Software einen innerbetrieblichen Fertigungsauftrag, der alle produktionsrelevanten Angaben enthält. "Anhand des Fertigungsauftrags können die Kommissionierer im Lager schnell die benötigten Artikel zusammenstellen", erläutert Lagerleiter Heiner. Anschließend wird der Fertigungsauftrag an den ausführenden Mitarbeiter weitergeleitet. Ist die Fertigung abgeschlossen, erfolgt als letzter Schritt des Auftragszyklus die Fertigmeldung. "Das funktioniert ausgesprochen einfach, und ich sehe sofort den Materialverbrauch", sagt Produktionsmanager Mahler.

Fazit

"Die Fertigungssoftware sorgt für straffe Prozesse und verschafft uns einen guten Überblick über das Fertigungsgeschehen. Alle wichtigen Daten zum Fertigungsprozess sind in nur einem Beleg erkennbar", resümiert Jens Mahler. Ein besonderer Vorteil sei die Integration des Fertigungsmoduls in die Warenwirtschaftssoftware, so der Produktionsleiter. "Die fertigungsrelevanten Prozesse werden nicht isoliert betrachtet, sondern unmittelbar in die warenwirtschaftlichen Abläufe eingebunden. Das ermöglicht uns, den Warenfluss – von der Angebotserstellung über den Einkauf bis zum Verkauf – gezielt zu steuern."

Kompletter Anwenderbericht

Weitere Informationen zum Unternehmen: www.pactech.com

Bildnachweis:PacTech -Packaging Technologies GmbH