29.09.2016 // RALLYE

Silk Way Rally 2016: Wiederauferstehung in der Wüste

Von Moskau bis Peking, 10700 Kilometer durch Wälder, Steppen und Wüsten: Nach zweijähriger Pause feierte die Silk Way Rally im Juli ihr viel umjubeltes Comeback. Früher ein Fixpunkt im Terminkalender des HS RallyeTeams, stellten sich diesmal zwei ehemalige Teammitglieder der zweiwöchigen Herausforderung.

Man nehme die härteste Rallye der Welt, füge noch einmal 1500 Kilometer voller Staub, Sand und Schotter hinzu – und fertig ist die Silk Way Rally 2016. Die Wüstenrallye entlang der Seidenstraße erstreckte sich nicht nur länger als die berühmt-berüchtigte Rallye Dakar, sie erweckte gleichzeitig ein uraltes automobiles Abenteuer zu neuem Leben. 1907 führte eines der ersten großen Rennen der Automobilgeschichte von Peking nach Paris, einer der nur fünf Teilnehmer strandete damals in der Wüste Gobi.

Schlamm, Sand und Staub

109 Jahre später bildete die Wüste mit den höchsten Dünen der Welt das Herzstück der Silk Way Rallye. Allein sechs lange Tage mühten sich 130 Autos und Lkw – darunter die Werksteams von Peugeot, X-Raid-Mini und Kamaz – durch das endlose Meer aus Sand und schroffen Felslandschaften im Süden Chinas. Zuvor hatten die tollkühnen Fahrer und Beifahrer auf dem Weg vom Roten Platz in Moskau zum Olympiastadion von Peking bereits die schlammigen Waldwege Russlands und die staubige Steppe Kasachstans hinter sich gebracht.

"Schönste Rallye"

Mit dem vielfältigen Terrain Zentralasiens ist das HS RallyeTeam aus seiner Zeit im Offroad-Sport bestens vertraut. 2008 haben Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann eine Rallye von St. Petersburg nach Peking auf Gesamtrang drei beendet. Navigator Schünemann beschreibt die "Transorientale" genannte Fahrt bis heute als schönste Rallye seiner Karriere. Es folgten vier Teilnahmen mit drei Klassensiegen bei der Silk Way Rally, die auf wechselnden Routen durch Russland, Kasachstan und Turkmenistan führte.

Mathias Behringer
Bei der Silk Way war wirklich alles dabei, was so eine Rallye ausmacht. Eine Prüfung ist nach starkem Regen abgesoffen, eine andere wurde wegen eines Sandsturms abgesagt.

Mathias Behringer
Motorsport Behringer

Behringer im Truck dabei

Während Kahle/Schünemann das Comeback von der Heimat aus verfolgten, waren zwei ihrer ehemaligen Teamkollegen bei dem 16-tägigen Wüstenmarathon im Einsatz. Mathias Behringer, früher Edelhelfer für Kahle/Schünemann, wechselte für die 10700 Kilometer lange Fahrt von der linken auf die rechte Seite des Cockpits seines 950 PS starken MAN-Trucks. Das Steuer überließ er dem Schweizer Unternehmer Daniel Piller. Die deutsch-schweizerische Mannschaft schlug sich in der stark besetzten Lkw-Wertung beachtlich und wurde nur durch eine Zeitstrafe auf der letzten Etappe von Platz 12 auf 15 zurückgereicht. Der guten Stimmung im Team Motorsport Behringer tat das keinen Abbruch.

So anspruchsvoll wie die Dakar

"Eine Wahnsinns-Rallye", strahlte Mathias Behringer im Ziel. "Die Silk Way war genauso hart und anspruchsvoll wie die Dakar. Es war wirklich alles dabei, was so eine Rallye ausmacht. Eine Prüfung ist nach starkem Regen abgesoffen, eine andere wurde wegen eines Sandsturms abgesagt. Unser Racetruck hat aber die Belastung ausgehalten, wir hatten auf der ganzen Strecke keine technischen Probleme." Die Abenteuer des Teams wurden von einem weiteren langjährigen Begleiter dokumentiert: Olaf Kreiß folgte Behringers Mannschaft mit seiner Videokamera auf Schritt und Tritt und hielt die Faszination Wüstenrallye für alle Zeiten fest – genau wie er es sonst für das HS RallyeTeam macht.

Informationen und Fotos zum HS RallyeTeam gibt es auf Facebook.

Bildnachweis:Florent Gooden/DPPI (oben), Olaf Kreiß (unten)