Dies hat laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" ein vertraulicher Mehrjahresvergleich aus dem Bundesfinanzministerium ergeben. Demnach stieg die Anzahl der Unternehmen zwischen 2006 und 2011 von gut 7,34 Millionen auf fast 8,6 Millionen. Zugleich
verringerte sich die Anzahl der Betriebsprüfer um knapp 500 auf 13.225. Wurden im Jahr 2006 noch 217.388 Firmen geprüft, waren es 2011 nur noch 197.518.
Die verringerten personellen Kapazitäten der Finanzämter und die geringere Prüfquote führen dem "Spiegel" zufolge dazu, dass die Finanzverwaltungen ihre eigenen Vorgaben deutlich verfehlen: Mittelgroße Betriebe etwa würden im Schnitt nur alle 15 Jahre geprüft, die Vorgabe
der Finanzministerkonferenz liege jedoch bei höchstens 10,5 Jahren. Je nach Bundesland unterscheide sich zudem der statistische Turnus, in dem Betriebe
untersucht werden: Während beispielsweise in Niedersachsen Kleinstunternehmer alle 56 Jahre mit dem Besuch eines Betriebsprüfers rechnen müssten, klopfe das
Finanzamt in Bayern nur alle 169 Jahre an.