Handschlag
14.03.2017 // NACHRICHTEN

Unternehmen beklagen Hemmnisse bei der digitalen Transformation

Die rechtlichen Anforderungen bezüglich der Nutzung von Daten, Sorgen um die IT-Sicherheit und Fachkräftemangel bremsen hierzulande die Digitalisierung in den Unternehmen. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Bitkom unter Firmen ab 20 Mitarbeitern ergeben.

Die digitale Transformation der Wirtschaft läuft noch nicht rund. In einer Bitkom-Umfrage unter mehr als 500 Unternehmen aller Branchen gaben alle Firmen an, dass sie bei der Digitalisierung auf Hürden stießen. Jeweils 4 von 10 Unternehmen beklagen, dass die Anforderungen an den Datenschutz (38 Prozent) und die IT-Sicherheit (37 Prozent) die digitale Transformation behinderten. In jeweils jedem dritten Unternehmen mangelt es an Akzeptanz in der Belegschaft (29 Prozent) und an geeigneten Fachkräften mit Digitalkompetenz (28 Prozent). Als weitere Hemmnisse werden fehlende Vorgaben der Geschäftsleitung (27 Prozent), langwierige Entscheidungsprozesse (25 Prozent) und mangelnde Investitionsbereitschaft (16 Prozent) genannt.

Bitkom: Unternehmen benötigen eigene Digitalstrategie

Der Bitkom empfiehlt Unternehmen eine Strategie zur Digitalisierung zu entwickeln. "Wenn erst einmal klare Ziele festgelegt sind, wird die Abstimmung im Unternehmen viel einfacher", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Auch die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern sollte Teil einer Digitalstrategie sein. Rohleder: "Wer über qualifiziertes Personal verfügt, der kann auch mit Anforderungen durch den Datenschutz und mit dem zentralen Thema IT-Sicherheit deutlich besser umgehen."

Dr. Bernhard Rohleder
Teil einer Digitalstrategie sollte auch die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern sein.

Dr. Bernhard Rohleder
Bitkom-Hauptgeschäftsführer

Politik soll Rahmenbedingungen für Digitalisierung verbessern Die Unternehmen haben beim Thema Digitalisierung zudem klare Erwartungen an die Politik in Deutschland, wie die Bitkom-Umfrage gezeigt hat. Fast zwei Drittel der Firmen (59 Prozent) fordern einen flächendecken Breitbandausbau mit mindestens 50 Mbit/s. Darüber hinaus äußerte jeweils rund die Hälfte der Befragten (52 Prozent) den Wunsch nach einem größeren Engagement bei der IT-Sicherheit, etwa in Form von mehr Mitteln für das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), sowie nach bildungspolitischen Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Ebenfalls große Bedeutung wird einheitlichen Datenschutzgesetzen in Europa beigemessen (42 Prozent). Jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) erwartet mehr politische Unterstützung, um die Vorreiterrolle Deutschlands bei der Industrie 4.0 zu forcieren.

Bildnachweis:Kontantin Hermann/Fotolia, Portrait: Bitkom